Suprachiasmatischer Nucleus (SCN) # Allgemeine Informationen Lage: Der suprachiasmatische Nucleus (SCN) ist ein kleiner Kern im Hypothalamus des Gehirns, der sich direkt über dem Sehnervenkreuz (Chiasma opticum) befindet. Größe: Der SCN besteht aus etwa 20.000 Neuronen und ist etwa so groß wie ein Reiskorn. # Funktion - Zirkadianer Rhythmus: Der SCN ist der primäre Zeitgeber des Körpers und spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des zirkadianen Rhythmus, also des 24-Stunden-Zyklus von biologischen Prozessen. - Lichtempfindlichkeit: Der SCN erhält Informationen über Lichtverhältnisse direkt von der Netzhaut des Auges. Lichtsignale werden über spezielle Ganglienzellen, die das Licht wahrnehmen, an den SCN weitergeleitet. - Hormonelle Regulation: Der SCN steuert die Ausschüttung von Hormonen, insbesondere [[Melatonin|zJMqmCWNJx6b7N0hV6rRjR8]], das vom Körper in Reaktion auf Licht- und Dunkelheitszyklen produziert wird. Melatonin spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus. # Physiologische Auswirkungen - Schlaf-Wach-Zyklus: Der SCN hilft, den Schlaf-Wach-Zyklus zu synchronisieren, indem er die Aktivität von Hormonen und Neurotransmittern reguliert, die den Schlaf fördern oder hemmen. - Einfluss auf das Verhalten: Der SCN beeinflusst auch das Verhalten, einschließlich Essgewohnheiten, Aktivitätsniveau und Stimmung, die alle durch den zirkadianen Rhythmus gesteuert werden. Störungen - Störungen des zirkadianen Rhythmus: Veränderungen in der Licht- und Dunkelheitsumgebung, wie sie bei Schichtarbeit oder Jetlag auftreten, können zu Störungen des SCN führen und Schlafprobleme, Müdigkeit und andere gesundheitliche Probleme verursachen. - Chronische Erkrankungen: Langfristige Störungen des zirkadianen Rhythmus können mit verschiedenen chronischen Erkrankungen, einschließlich Schlafstörungen, Depressionen und Stoffwechselerkrankungen, in Verbindung gebracht werden.