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PhÀnomenologisches Wissen

Definition: Wissen, dass etwas funktioniert - die Erfahrung der Wirksamkeit ohne notwendiges VerstÀndnis der Mechanismen.

*Charakteristika: *PhĂ€nomenologisches Wissen ist erfahrungsbasiert und situativ, oft schwer verbalisierbar und entsteht durch wiederholte Beobachtung von Wirkungen. Es ist unabhĂ€ngig von theoretischem VerstĂ€ndnis, subjektiv gĂŒltig, aber potenziell intersubjektiv teilbar.

*Beispiele: *Eine Patient:in weiß, dass bestimmte ErnĂ€hrung ihre Symptome lindert. Ein Handwerker spĂŒrt, wann Material "richtig" reagiert. Eine Therapeut:in erkennt, welche Intervention bei welchem Typ Mensch wirkt. Ein GĂ€rtner weiß, wann eine Pflanze "gesund" aussieht.

Epistemologische Stellung: In der traditionellen Wissenschaft wird phĂ€nomenologisches Wissen oft als "anekdotisch" marginalisiert, wĂ€hrend es im pragmatischen Ansatz gleichwertig mit anderen Wissensformen steht. Es bildet die Basis fĂŒr weitere Forschung und Theoriebildung und wird durch Resonanz und wiederholte BestĂ€tigung validiert.

Grenzen: PhĂ€nomenologisches Wissen kann Korrelation mit KausalitĂ€t verwechseln, ist anfĂ€llig fĂŒr BestĂ€tigungsfehler, kontextabhĂ€ngig und schwer ĂŒbertragbar. Zudem kann es durch placebo-Ă€hnliche Effekte beeinflusst sein.

Kommentar von Diana: ich sehe diese Grenzen nicht als problematisch – das Konzept der kognitiven Verzerrungen (Biases; u.a. auch BestĂ€tigungsfehler / confirmation bias) fĂŒhrt in die Sackgasse der Subjekt-Objekt Trennung, die ich fĂŒr eine zeitgemĂ€sse Wissenproduktion ablehne. Gleichermassen kann ein Placebo-Effekt sehr erwĂŒnscht sein. Hierzu plane ich einen Artikel Das ist doch nur Placebo!